Pflege des jüdischen Friedhofs in Löhnberg
Projekt „Vielfalt tut gut- Jugend für Vielfalt, Toleranz und Demokratie“ der Nirrerschäuser Dreschflejel e. V. 1982, gefördert vom BmFSFJ und dem Landkreis Limburg-Weilburg. Eigentlich wollten die Dreschflejel am Samstag, den 10. Mai den jüdischen Friedhof im Löhnberg mit einem Arbeitseinsatz wieder auf Vordermann bringen, aber en einem Sabbat ist der Besuch der Ruhestätte nicht gestattet. So wurde die Aktion kurzerhand auf den 16. Mai verlegt. Obwohl in Vorfeld daraufhin gewiesen wurde, dass jeder Teilnehmer eine Kopfbedeckung benötigt, mussten doch einige wieder nach Hause geschickt werden, um eine Mütze zu holen. 17 Männer im Alter von 6 – 55 Jahre und ein Mädchen mähten Gras, vertikutierten, schraubten, sägten, schrubbten, verfüllten ein Grab mit einem ¾ m³ Graberde und unterhielten sich angeregt rund um den Friedhof. Acht Grabsteine stehen noch als Zeitzeugen und Mahnmale auf dem jüdischen Friedhof in Löhnberg. Der Zahn der Zeit brachte es mit sich, dass die Inschrift auf den Steinmonumenten nur zum Teil oder überhaupt nicht mehr erkennbar war. Die hebräische Schrift konnte nur zum Teil von Pfarrer Achim Schaad entziffert werden, so dass nach der Freilegung doch einige Fragen offen blieben. So war erkennbar dass die letzte Beisetzung 1938 stattfand. Während der Arbeitsphase, die über fünf Stunden dauerte, entwickelten sich einige Fragen, die noch bearbeitet werden müssen:
Nach getaner Arbeit legten die Dreschflejel auf jeden Grabstein einen Kieselstein. • Wieso eine Kopfbedeckung auf dem Friedhof, im christlichen wird doch eher der Hut auf dem Friedhof abgezogen?
• Wie groß war die jüdische Gemeinde in Löhnberg, bzw. Niedershausen?
• Wurde der Friedhof von den Nazis zerstört, da nur acht Grabstein hier an diese Gedenkstätte erinnern?
• Was steht wohl auf den Steinen?
• Wieso ist der Friedhof soweit außerhalb von Löhnberg?
• Was bedeutet das Besuchsverbot am Sabbat?
• Was bedeuten die Kieselsteine auf den Grabsteinen?