Halloween
Während Land auf und auch Land ab überall Hallo-Wien gefeiert wird, feierten die Dreschflejel Hallo-Nirrerschause.
Viele kleine und große Niedershäuser trafen sich an der Vereinshütte und versuchten sich im Gestalten von Dickwurzteufel. Das Schnitzen und Schneiden bereitete allen Generationen viel Spaß, und keiner schrie: "Süßes oder Saures" oder "Süßes oder Streich"!
Dies haben wir ja früher auch nicht in unserem kleinen Westerwalddorf getan. Erst als vor ca. 10 Jahren die amerikanische Variante eines alten, irischen Allerheiligenfestes wieder über den großen "Teich" zurückschwappte, war es soweit, das ein neues, kommerzielles Fest, den hiesigen Markt eroberte und neue Absatzchancen sah.
Das Argument, dass hier kaum noch Rummel oder Runkelrüben angebaut werden, zieht nicht so ganz, denn zur Zeit werden in Deutschland Kürbisse in allen Varianten groß gezogen, was vor 10 Jahren noch nicht der Fall war. Also könnte man sich auch wieder Dickwurzsamen holen, die es übrigens beim Landhandel Zipp in Weilburg immer wieder gibt.
Aber gehen wir noch einmal auf den Spruch "Süßes oder Saures" ein. Wenn wir den in die gängige Jugendsprache (Jugendliche zwischen 14 - 16 Jahre) übersetzen lautet er: "Her mit der Kohle oder es gibt was auf die Fresse".
Na, da lernen die kleinen Racker im Kindesalter doch schon, wie der Hase in Zukunft zu laufen hat. Und der Trick dabei ist die Vermummung,die das ganze Treiben anonymisiert. Und Erwachse legalisieren solches Tun im Rahmen dieses urtypischen, heimischen Festes.
Die Dreschflejel hatten etwas gegen diese Vorgehensweise und haben sich auf den guten alten Dickwurzteufel besonnen. Wenn dieses alte Brauchtum den jungen nicht mehr gezeigt wird, geht es vergessen. Und als Ersatz werden dann amerikanische Kürbisfeste, dann auch noch falsch zelebriert. Denn in Amerika Muss man sich an diesem Tag nicht in ein Monster verwandeln. Jede Verkleidung ist legitim, auch ein Prinzessinnenkostüm oder ein Harlekin. Und das erinnert wieder stark an die Fastnacht, aber die fängt ja erst am 11. 11. an.
so wurde denn zum ersten Dickwurzmaschores Niklas Jehle ernannt, weil er, laut der 3-köpfigen Jury, den schönsten Dickwurz gestaltet hatte. Den zweitschönsten Dickwurzteufel hatte seine Schwester Hanna zum Leuchten erweckt. Und Fabian Timm durfte mit dem 3. Platz zufrieden sein. Alle erhielten, als kleine Anerkennung, ein Spiel.